Swisstopo-Landeskarten - Schweizerische Eidgenossenschaft.
Der Piz Sardona und der Piz Segnas gehören zur Segnas-Vorab-Gruppe, die einen gewaltigen Wall bildet zwischen Glarnerland (Elm) und Vorderrheintal (Flims) resp. Calfeisental (Vättis). Sie bilden eine etwa drei Kilometer lange Kette, deren höchster Gipfel der Piz Segnas ist. Auf der St.Galler- und der Ostseite befinden sich, stark geschrumpft, Glatschiu di Segnas und Sardonagletscher, auf der Glarner Seite das Sernftal. Die Verbindung vom Piz Segnas zum Piz Sardona bildet der teils breite, rücken artige Nordgrat, der rasch mehr und mehr in einen welligen Schuttrücken übergeht. Die Aussicht in dieser faszinierenden Gebirgslandschaft reicht von den Ortleralpen bis zu den Walliser Alpen. Der Piz Sardona bietet dank seiner idealen Stellung gegenüber dem etwas höheren Piz Segnas die bessere Fernsicht.
Die Tschingelhörner sind eine Kette von Bergspitzen, die rauen Zacken sind kaum zu übersehen. Knapp unterhalb des Grates, der auch die Grenze zwischen den Kantonen Glarus und Graubünden bildet, liegt das Martinsloch auf etwa 2640 m. Die Entstehung dieses Lochs von etwa 18 Meter Höhe und 15 Meter Breite ist auf die Glarner Hauptüberschiebung zurückzuführen. Sie ist ein wesentlicher Teil der Tektonikarena Sardona, die seit dem Juli 2008 zum Unesco-Weltnaturerbe gehört. An wenigen Tagen in den Monaten März und September scheint die Sonne durch das Felsenloch direkt auf den Elmer Kirchturm und ist daher ein besonderes Ereignis. Aus diesem Grund wurde in den Jahren 1493 bis 1510 die Kirche genau an dieser Stelle gebaut.
Selber einmal in diesem Felsenfenster zu stehen ist für viele verlockend. Es muss hier aber festgehalten werden, dass es sich dabei um eine anspruchsvolle Route handelt. Für erfahrene und versierte Alpinisten ist sie nicht schwierig, aber sie darf auch nicht unterschätzt werden: Geröll, Schutt, Steinschlag, Schnee und Eis erschweren je nach Jahreszeit den Auf- und Abstieg zu diesem verwitterten Felsentor.
Tourenfotos Juli 2009
Weiter zum Piz Segnas: Den Wegspuren entlang, immer etwas westlich des Kamms, manchmal oberhalb, manchmal unterhalb der Firnflecken hindurch zum Surenjoch (P.2946). Von hier über den steil ansteigenden Verbindungsgrat zu P.3039. Dem nun schwach ansteigenden Grat entlang zum Piz Segnas (3098,6 m).
Abstieg: Über den Südgrat zum Sattel zwischen Piz Segnas und südlichem Vorgipfel (P.3012) absteigen. Über Schnee, Geröll und Schutt weiter nach Muletg da Sterls.
Aufstieg zum Martinsloch: Von Muletg da Sterls über die Schutthalde südlich des Martinsloch auf schwachen Wegspuren im Geröll und Schutt bis auf das Grätchen und entlang einem Band in das imposante Loch.
Abstieg nach Elm: Richtung Wasserberg, nach dem markanten Felskopf Richtung P.2399 halten zum markierten Wanderweg, der vom Pass dil Segnas nach Elm führt.
Zum Gipfel des Piz Sardona sind es rund 2100 Höhenmeter und etwa 5,5 bis 6 Std.
Zum Gipfel des Piz Segnas sind es rund 2250 Höhenmeter und etwa 7 - 7½ Std.
Zum Martinsloch sind es rund 2350 Höhenmeter und etwa 8½ - 9 Std. und etwa 11 Std. für die Rundtour.
SAC Schwierigkeitsgrad: WS = wenig schwierig.