Die Furkapassstrasse verbindet das Urserental mit dem Goms und stellt die Verbindung zwischen den Kantonen Uri und Wallis her. Etwas abseits des Passes liegt der Galenstock. Er ist einer der bekanntesten, markantesten Gipfel der Zentralschweiz, vielleicht sogar einer der schönsten der Schweizer Alpen. Wer möchte diesen Gipfel nicht gerne einmal besteigen!
Der Galenstock liegt in den südlichen Urner Alpen, nördlich der Furkapassstrasse. Westlich ist er vom Rhonegletscher, südöstlich vom Sidelengletscher und nordöstlich vom Tiefengletscher umgeben. Nördlich liegt die Kette Tiefenstock Rhonestock Dammastock.
Die Erstbesteigung dieses prachtvollen Aussichtsberges erfolgte bereits am 18. August 1845 durch den bekannten Melchior Banholzer und fünf Bergführer (Eduard Desor, Daniel Dollfuss, H. Währen, P. Brigger und H. Jaun).
Dieser formschöne und von Osten mit seinem charakteristischen Wächtendach über einem Felskessel markante Gipfel ist eine lohnende Hochtour im Sommer und im Winter, denn zu Recht gilt die Besteigung des Galenstocks als eine der schönsten Hochtouren. Es gibt verschiedene Routen auf den Gipfel, aber an guten Tagen auch viele aufstiegswillige Alpinisten. Aber wer den Berg eingehender studiert, der findet Auf- und Abstiegsmöglichkeiten, die sich dem grossen Strom der Alpinisten entziehen. Zu einer der schönsten dieser Aufstiegsvarianten zählt sicher die Überschreitung des Galenstocks von Südosten nach Norden. Sicher ist: wer sich von dieser Seite her zum Gipfel aufmacht, ist zwar nicht allein, bewegt sich aber nicht im Strom der aufstiegswilligen Alpinisten. Er ist ein hervorragender Aussichtspunkt über Rhonegletscher und Tiefengletscher, die in fast dramatischem Ausmass abschmelzen.
Tourenfotos August 2007
Der leichteste Aufstieg zum Galenstockgipfel erfolgt vom Hotel Belvédère an der Furkapassstrasse (WS = wenig schwierig).
Die Schwierigkeiten für den Normalweg über den Nordgrat sind je nach den Verhältnissen heikel. Steigeisen, Pickel, Seil sind hier schon fast obligatorisch. ZS - ziemlich schwierig, Firn bis 40%, Fels bis II.
Die Route über den Südost-Sporn hingegen verlangt zusätzlich Kletterfähigkeiten im III+ Bereich, zum Teil in gutem Urner Granit.
Aufstieg: Von Galmenbödmen (P.2427) an der Furkapassstrasse dem gut markierten Wanderweg folgen Richtung Sidelen-Hütte. Bei etwa P. 2659 den markierten Weg verlassen um über den Sidelengletscher zum Südostsporn zu gelangen. Das unterste Sporndrittel mit den Punkten 2882 und 3013 werden über den Firn links umgangen. Über die steile Firnflanke erreicht man den Firngrat etwas oberhalb von P.3013. Dem Grat folgen zum felsigen Sporn. Zuerst über den Schutthang am Fusse des Sporns um später rechts halten, um in eine kleine Scharte aufzusteigen. Nun gerade hinauf, weiter über einen steilen Aufschwung, der links haltend überklettert wird. Über die blockige Rippe zu einem roten Turm, der im unteren Teil über eine Rinne links haltend überstiegen wird. Später wider rechts haltend auf den Grat zurück. Dem Grat folgend in bestem Urner Granit zu P. 3363 aufsteigen. Über den Südsüdwestgrat (Galengrat) zuerst sanft, dann steil zum Gipfel.
Abstieg: Der anschliessende Abstieg erfolgt über den Nordgrat. Vom Gipfel dem Nordgrat folgen, absteigend (Eisenstangen zur Sicherung vorhanden) zu den Gratzacken, die links umgangen werden. Durch eine Rinne und Schuttbänder, später über den Bergschrund auf den Tiefengletscher hinab. Den Tiefengletscher horizontal unterhalb des Galenstocks queren zur Oberen Bielenlücke. Nun weiter zwischen dem Gr. Bielenhorn und P.2908 absteigen, um später unterhalb des Gr. Bielenhorns zu P.2956 queren. Aufstieg zum Chli Bielenhorn. Den Wegspuren folgen zur Sidelenhütte und anschliessend auf dem markierten Weg zum Ausgangspunkt der Tour, Galmenbödmen P. 2457
Zum Galenstock sind es rund 1200 Höhenmeter und etwa 4 - 5 Std.
Für die Roundtour sind es etwa 9 - 10 Std.
SAC-Schwierigkeitsgrad: ZS = ziemlich schwierig. Kletterstellen II - III+.
Urner Alpen